Liebe Leserin,
lieber Leser,
ich habe bemerkt, dass ich in den letzten Wochen in vielerlei Hinsicht Neuland betreten habe und mir ist aufgefallen, dass ich dieses Wort neuerdings auch in meinem persönlichen Tagebuch mehrmals verwendet habe. Diese Erkenntnis hat mich dazu geführt, einen Text über meine neuesten Erfahrungen mit dir zu teilen.
Da wäre zuallererst mal mein Start als Blogger. Das ist ein potenziertes Neuland für mich, einerseits weil ich mich dabei mit technischen Aspekten auseinandersetzen muss, die mir zum Teil völlig fremd sind, da ich sie noch nie gebraucht habe. Andererseits ist es auch mentales Neuland, da ich erstmals in meinem Leben in einer Regelmäßigkeit zum überwiegenden Teil persönliche Gedanken nicht nur zu Papier bringe, sondern diese auch mit einem breiteren Publikum teile. Auch das ist für den Mathias, der sich manchmal sehr zurückhaltend gibt, eine neue Herausforderung.
Ein großes Thema bei mir in den letzten Wochen war Reisen, zum Teil auch alleine reisen. Das ist für mich zwar kein komplettes Neuland für mich, da ich situationsbedingt schon einige Wege allein beschritten habe, aber nicht in dem Ausmaß, wie ich es neuerdings betrieben habe.
- First we take London.
Das war sozusagen ein Spaßurlaub mit zwei langjährigen Freunden. Die beiden sind allerdings planmäßig einen Tag früher abgereist und somit hatte ich einen ganzen Tag zur Verfügung, eine Weltstadt alleine zu erkunden. (Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich London liebe und schon zum dritten Mal dort war.)
Im Hotel war es noch etwas befremdlich für mich, als plötzlich niemand anderer mehr da war und ich bemerkte, dass alleine reisen etwas ganz anderes ist, als alleine wohnen. Doch sobald ich in der Stadt unterwegs war, war das ganz anders und ich fühlte mich auch sehr wohl. Es war faszinierend festzustellen, dass man viel mehr wahrnimmt und der Spielraum für Begegnungen mit fremden Menschen viel größer ist. Eine Erfahrung dazu habe ich auch auf Facebook geteilt.
Street Food Market in Camden, London.
- Berlin – Hallo Deutschland!
Gerade mal eineinhalb Tage daheim gewesen, ging’s schon nach Berlin, wo ich insgesamt vier Tage war und vom Hotel zur Location und zur nächsten Location gefahren bin – alleine. Okay, ich hab mich auch mit meinem Coach, der dort neuerdings wohnt, getroffen. Aber war ich sonst wirklich die ganze Zeit allein unterwegs? Was war der Grund, dass ich es wage, meine Füße zum zweiten Mal in diese Stadt zu setzen, in der ich mich für meine Verhältnisse unerklärlich oft verlaufe und verfahre, und das bei meinem ausgezeichneten Orientierungssinn? Nun, da war ja noch ein Neuland…
Die Konferenz der Digitalen Nomaden, kurz DNX. Was sind Digitale Nomaden? Das sind Menschen mit einem Online-Business, die ihre konventionellen Jobs an den Nagel hängen, um selbständig und ortsunabhängig arbeiten zu können. Es werden mehrmals jährlich an verschiedenen Orten Events organisiert, wo sich etablierte und neue Menschen vernetzen können. Es war wirklich beeindruckend, über mehrere Tage Talks von erfolgreichen Leuten zu hören und neue Kontakte zu knüpfen. Was mich dabei besonders angesprochen hat, ist die Community, die Bewegung an sich, die unsere politischen und gesellschaftlichen Systeme in Frage stellt und mit der ich mich jetzt in irgendeiner Form verbunden fühle.
Mauerpark, Berlin.
- Was sonst noch so Neuland bei mir war…
Kennst du dieses Gefühl, dich zu einem Menschen so hingezogen zu fühlen, dass du glaubst, dass dein Blut schneller durch deine Venen fließt? Und hast du schon erlebt, wie dieses Gefühl wie ein Jenga-Turm (das Spiel, wo man die Holzteile aus dem Wackelturm rauszieht) zusammenfällt, weil die andere Person nichts von dir will? Auch das ist zumindest in dieser Form Neuland für mich und manchmal fällt es mir schwer, damit umzugehen. Schreiben hilft mir da noch am besten.
Soviel Neuland. Ich versuche einfach im Jetzt zu sein und nicht über mögliche Szenarien nachzudenken.
Wann hast du das letzte Mal Neuland betreten? Welche Erkenntnisse hast du dabei gewonnen? Schreib mir gerne einen Kommentar dazu. 🙂