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  • Buddhistische Pilgerwanderung in Wien 2025

    Am 08.11.2025 fand die vielleicht erste buddhistische Pilgerwanderung in Wien statt. Der Verfasser dieses Blogs und sein langjähriger Freund und buddhistischer Wegbegleiter Matthias Grümayer hatten um 2019 von einer Pilgerreise in Indien geträumt. Die ein Jahr später eingetroffene Pandemie machte diese Pläne dann vorerst zunichte, genauso wie der glückliche und folgenreiche Umstand, dass Matthias im gleichen Jahr Vater wurde.

    Aber wieso in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nahe ist? In Wien haben wir drei Stupas (buddhistische Sakralbauwerke). Einer steht im Druk-Yul-Park in Mauer, im 23. Wiener Gemeindebezirk. Der zweite am Wiener Zentralfriedhof, am buddhistischen Friedhof und der dritte ist die Friedenspagode direkt an der Donau. Es folgt ein Bericht über diese Bauwerke und die Wiener Ortsteile, durch die unsere Wanderung führte. Alle Fotos entstanden an diesem Tag, sofern nicht anders angegeben.

    Der Stupa, auch Chörten genannt, im Druk-Yul-Park (benannt nach dem Landesnamen von Bhutan).

    Am eingangs erwähnten Tag traf sich nun eine Gruppe von sieben Menschen in Wien-Mauer, um am dortigen Stupa – auf freiwilliger Basis – Zuflucht zu nehmen (buddhistische Ehrung der drei Juwelen – Buddha, Dharma und Sangha) und anschließend loszumarschieren. Doch bevor wir das tun, werfen wir noch einen Blick auf die Geschichte des heutigen Bezirkteils Mauer.

    Mauer

    Am Rande des Wienerwaldes gelegen, gehört Mauer mit seinen Villen und Einfamilienhäusern zu den gehobeneren Wohngegenden der Stadt. Ursprünglich eine eigenständige Ortschaft, wurde Mauer bei Wien, wie es damals hieß, im 19. Jahrhundert als Ort der Sommerfrische oder als Tagesausflugsziel für die Wiener bekannt. Dazu trug auch der Bau einer Dampftramway bei, die im 20. Jahrhundert elektrifiziert wurde und damals auch nach Niederösterreich über Perchtoldsdorf nach Mödling fuhr. Diesen Streckenteil gibt es jedoch nicht mehr und so fährt nun die heutige Straßenbahnlinie 60 von der Stadtgrenze in Rodaun bis zum Wiener Westbahnhof.

    Bereits 1938 unter der NSDAP-Diktatur in Groß-Wien eingemeindet, ist Mauer seit Ende der Alliierten-Besatzung 1955 Teil des 23. Bezirks.

    Der Autor ist mit diesem Ort persönlich verbunden, hat hier zeitweise gelebt, Vater und Großvater haben beide in Mauer Haus gebaut, alle wohnen aber mittlerweile woanders. Auch Matthias Grümayer hat eine Zeit lang in Mauer gewohnt. Etliche bekannte Persönlichkeiten lebten oder leben hier.

    Der Weinbau ist in Mauer Tradition und wird bereits seit dem Spätmittelalter betrieben. Während die bekannteren Wiener Heurigenorte Grinzing und Neustift am Walde vor allem für den Tourismus bedeutend sind, werden die Maurer Heurigen primär von den Einheimischen frequentiert. Dieses stimmungsvolle Herbstbild entstand im Jahr 2016.

    Alt Erlaa

    Die Wanderroute führt zunächst durch in ruhiger Lage gelegene Wohngebiete. Im weiteren Verlauf waren auch Wohnsiedlungen jüngeren Datums anzutreffen, die aus ehemaligen Industriegebieten oder Gärtnereien entstanden sind. Dies ist im 23. Bezirk in den letzten Jahrzehnten relativ großflächig passiert oder immer noch im Gange. Die Gebiete zwischen den alten Ortskernen wurden bzw. werden zusehends verbaut.

    Eine dieser Wohnanlagen gehört zu den größten und bekanntesten in ganz Österreich – es ist der Wohnpark Alt Erlaa. Er wurde zwischen 1973 und 1985 gebaut und ist Eigentum der Alterlaa AG, die wiederum der Gesiba (Wien Holding – Stadt Wien) gehört. Die drei Wohnzeilen werden als Blöcke A, B und C bezeichnet und haben 23 bzw. 27 Stockwerke.

    In dieser Anlage wohnen etwa 9.000 Menschen in ca. 3.200 Wohnungen. Die meisten dieser Wohnungen sind sehr großzügig gestaltet und jede von ihnen beinhaltet eine Terrasse oder eine Loggia. Zum Wohnpark gehört auch der sogenannte Kaufpark mit Geschäften des täglichen Lebens. Es gibt Schulen, Kindergärten und Ärztezentren. Darüber hinaus haben die Einwohner auch Zugang zu Einrichtungen wie Dachbädern (ja, die Pools ganz oben auf den Gebäuden!), Hallenbädern, Tennisplätzen sowie den stadtparkgroßen Grünflächen. Seit 1995 besteht eine direkte U-Bahnanbindung durch die Linie U6, welche die zuvor verkehrende Schnellstraßenbahnlinie 64 ersetzte.

    Der Autor hat eine sehr persönliche Verbindung zu Alt Erlaa, hier befand sich der Lebensmittelpunkt seiner gesamten Kindheit und Jugend, bevor er dann mit 18, in einer turbulenteren Phase seines Lebens, ausgezogen und schließlich in Purkersdorf gelandet ist.

    Das Leben in Alt Erlaa bringt viele Annehmlichkeiten mit sich, wie etwa die großzügigen Grünflächen zwischen und in unmittelbarer Umgebung der Wohngebäude. Die nahegelegene Liesing lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Im Hintergrund die Westseite des Wohnparks.

    Inzersdorf

    Die Wandergruppe wird den Bach Liesing nun eine ganze Weile folgen, abwechselnd mit Schweige- und Gesprächsphasen. Der nächste Stadtteil, der ebenfalls noch zum Bezirk Liesing gehört, ist Inzersdorf.

    Dieser Ort hat eine große industriell geprägte Geschichte. Insbesondere die Ziegelproduktion war hier Ende des 19. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Inzersdorf war genauso wie Mauer während des 2. Weltkrieges Teil von Groß-Wien und wurde nach dessen Ende als Teil des 23. Bezirks bestätigt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden neben Industrieanlagen auch Gemeindebauten, später auch völlig neue Siedlungen gebaut. Die öffentliche Verkehrsanbindung erfolgt unter anderem durch die Lokalbahn Wien-Baden(Badner Bahn).

    In diesem Abschnitt ist die abgeschlossene Renaturierung der Liesing, ein Bauprojekt der Stadt Wien, schön zu sehen. Im Hintergrund erkennt man einen Teil des Autobahnknotens Inzersdorf, das die Wiener Südosttangente (A23) mit der Südautobahn (A2) verbindet.

    Oberlaa

    Wir gelangen nun in den 10. Gemeindebezirk und verlassen die Liesing direkt beim historischen Ortskern Oberlaas, das unter diesem Namen erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Auch Oberlaa gehört zu jenen im Jahr 1938 eingemeindeten Orten, die nach dem Krieg bei Wien verblieben. In den 1960er-Jahren wurde eine Schwefelquelle erschlossen, daraus entstand bis 1974 das Kurzentrum Wien Oberlaa (heute: Therme Wien). Im dazugehörigen Kurpark, der heute eine öffentliche Parkanlage ist, wurde die „Wiener Internationale Gartenschau 1974“ (WIG 74) abgehalten. Ebenfalls 1974 wurde Oberlaa mit der Linie 67 an das Wiener Straßenbahnnetz angeschlossen, diese wurde jedoch 2017 durch die U-Bahnlinie U1 ersetzt. Kulinarisch erwähnenswert sind die zahlreichen Heurigen und die Kurkonditorei Oberlaa.

    Über einen Feldweg wandern wir nun vom 10. in den 11. Bezirk. Im Hintergrund sieht man noch eine moderne Wohnsiedlung Oberlaas. Auch hier wird also aufgrund des nach wie vor steigenden Wohnbedarfs auf der grünen Wiese gebaut…

    Zentralfriedhof

    Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt zu den größten Friedhofsanlagen Europas. Er liegt am südöstlichen Stadtrand Wiens, im 11. Gemeindebezirk Simmering. Dessen wichtigste Verkehrsader, die Simmeringer Hauptstraße, führt direkt zum Zentralfriedhof. Eng mit ihm verbunden ist auch die Straßenbahnlinie 71, die von der Wiener Ringstraße zum Friedhof und weiter bis Kaiserebersdorf fährt. Nicht zuletzt heißt es auch in der Wiener Umgangssprache über einen Verstorbenen: „Er hat den 71er genommen.“ Im 20. Jahrhundert gab es auch einen regelrechten Allerheiligenverkehr, verschiedene reguläre Straßenbahnlinien und sogar Sonderlinien wurden zum Zentralfriedhof geführt. Die letzte Sonderlinie dieser Art war bis zum Jahr 2000 die Linie 35. Der Autor besitzt ein historisches Nummernschild dieser Linie. Viele bessergestellte Bürger, aus Monarchie-Zeiten natürlich auch Adelige, haben hier ansehnliche Gräber. Für Politiker und Prominente aus allen Sparten gibt es Ehrengräber.

    Von den Feldern oberhalb des Verschiebebahnhofs Kledering gesehen, thront die Karl-Borromäus-Kirche, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil erbaut wurde und ein Herzstück des Zentralfriedhofs bildet.

    Der Zentralfriedhof beherbergt Abteilungen verschiedenster Konfessionen, so gibt es auch einen buddhistischen Friedhof. Im Zentrum dessen steht ein Stupa, der 2005 zu Vesakh, also dem höchsten buddhistischen Feiertag, eröffnet wurde. Die Gräbergruppen sind in Form eines acht-speichigen Rades um den Stupa angelegt und sollen den edlen achtfachen Pfad, ein zentrales Element der buddhistischen Lehre, darstellen. Die Pilgergruppe umrundete den Stupa dreifach, nahm freiwillig Zuflucht und legte am Rande der Anlage eine Pause ein.

    Buddhistischer Friedhof mit Stupa am Wiener Zentralfriedhof.

    Simmering

    Die Wanderung führt nun ein Stück die Simmeringer Hauptstraße entlang, bevor sie von dieser wieder abweicht und zunächst in eine Siedlung mit Gemeindebauten und dann in ein Areal mit Industrieanlagen eintaucht. Beides ist sehr typisch für Simmering, handelt es sich dabei doch um einen klassischen Arbeiter- und Industriebezirk Wiens. Er besteht aus den Bezirksteilen Simmering, Kaiserebersdorf und Albern. Die vorhin beschriebene Route führt durch den namensgebenden Bezirksteil, auch wenn der eigentliche Ortskern dabei nicht tangiert wird.

    Bereits im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, war Simmering jahrhundertelang im Besitz von Landadelsgeschlechtern. Bis etwa 1860 behielt Simmering seinen dörflichen Charakter, bevor es binnen weniger Jahrzehnte zum Industrie- und Arbeitervorort wurde. Es wurden etwa Werkstätten für die Eisenbahn oder auch eine Brauerei errichtet. 1892 folgte dann die Eingemeindung zu Wien. Das Kraftwerk Simmering wurde ab 1900 errichtet. In der Zwischenkriegszeit und von den 1950er bis 1970er Jahren wurden einige kommunale Wohnanlagen gebaut. Verkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Simmering, wo Züge der ÖBB, die U-Bahnlinie U3, sowie diverse Straßenbahn- und Buslinien aufeinandertreffen.

    Die Ostbahnbrücke über dem Donaukanal verbindet den 11. mit dem 2. Bezirk. Eine alte Garnitur der S-Bahnlinie S80 befindet sich auf der Fahrt mit dem Ziel Wien-Hütteldorf. Am rechten Bildrand erkennt man die denkmalgeschützten Anlagen der Gasometer. Diese waren von der Jahrhundertwende bis 1975 als Gaswerk Simmering in Betrieb. Um 2000 wurden die Gasbehälter revitalisiert und beherbergen heute Wohnungen, Geschäfte, ein Kino sowie eine Veranstaltungshalle.

    Friedenspagode

    Wir befinden uns nun im Prater, der Weg führt uns nahe der Galopprennbahn und dem Lusthaus vorbei bis zur Donau. Dieses Gebiet lässt sich namentlich am ehesten mit dem Ortsnamen Freudenau bezeichnen. Da es sich hierbei nicht um eine geschlossene Siedlung, sondern überwiegend um Grünlandschaft handelt, fokussieren wir uns nun auf den letzten Höhepunkt der Wanderung: Die Friedenspagode.

    Der Stupa wurde 1982-1983 erbaut, ausgeführt von Mönchen eines japanischen Ordens. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein buddhistischer Tempel, der vom japanischen Mönch Gyosei Masunaga geleitet wird.

    Bei Ankunft bei der Pagode war die Dunkelheit bereits komplett eingebrochen. Von den ursprünglich sieben Teilnehmern sind vier am Ziel angekommen, die anderen mussten aus unterschiedlichen Gründen abbrechen. Die Pilgergruppe umrundete dreimal den Stupa, nahm Zuflucht und verabschiedete sich wenig später voneinander, um zufrieden den Heimweg anzutreten.

    Für alle Interessierten, die der Pagode einen Besuch abstatten wollen, die nächste höherrangige Verkehrsanbindung ist die Station Praterkai der Linie S80, von dort sind es circa 20 Minuten Fußweg. Es gibt auch eine Buslinie, die eine Haltestelle etwas näher zur Pagode anfährt.

    Die Friedenspagode an der Donau.

    Persönliche Schlussbemerkungen

    Diese Wanderung war für mich ein einmaliges Erlebnis. Es war nicht nur die vielleicht erste buddhistische Pilgerwanderung, sondern auch für mich selbst der erste Versuch einer Wanderung mit religiös/spirituellem Ansatz. Und ich denke, er ist auch sehr gut gelungen. Mit einer Gehzeit von etwa sieben Stunden (inklusive mehrerer Pausen) war es natürlich auch anstrengend, aber für mich nicht härter als erwartet. Wir hatten allerdings auch ideales Wetter an einem angenehmen Herbsttag im November.

    Trotz des Fokus auf Achtsamkeit mit mehreren Sprechpausen sind die Orte für mich wie im Flug vorbeigerast, sodass ein Einlassen und Verbinden recht schwierig war. Vielleicht weil es nun mal nicht nur einen Weg, sondern auch ein Ziel gab, das wir quasi immer vor Augen hatten. Jedenfalls hat dieser Eindruck dazu geführt, dass dieser Bericht sehr sachlich ausgefallen ist und die Geschichte der besuchten Orte in den Vordergrund stellt. Es war dies auch die erste Weitwanderung durch meine Heimatstadt, die ich unternommen habe und für mich auch kulturell eindrucksvoll war. Noch dazu waren auch Orte dabei, zu denen ich einen starken persönlichen Bezug habe.

    Ich bedanke mich bei allen, die bei dieser Stadtwanderung dabei waren und freue mich, dass ich durch dieses Ereignis wieder etwas Leben in meinen Blog einhauchen kann.

    Mathias

  • Wenn es nicht herkommt, dann muss ich eben hin

    Wenn es nicht herkommt, dann muss ich eben hin

    Fallen lassen

    Auf den Boden

    Einfach hier zu sein

    Deine und meine Präsenz



    Fallen lassen

    Auf den Boden

    Dem Impuls zu folgen

    Die Gefühle zulassen



    Es sind Mythen, die dich umgeben

    Eine Hand, die mir gereicht wird

    Von einem weit entfernten Ort

    Dein Gesicht und dein Körper



    Es sind Diamanten, die dich umgeben

    Berge haben Kristalle

    Hügel haben Augen

    Ich besitze Struktur, aber ich wähle Freiheit



    Es sind Obelisken, die emporragen

    Und der Welt Denkmäler schenken

    Dort, wo des Lebens Ursprung ist

    Feiere ich des Lebens Fruchtbarkeit



    Komm her zu mir

    Wenn es nicht herkommt

    Dann muss ich eben hin

    Der Tanz, der gefunden werden will

    Das Herz, das berührt werden will



    Von der Stille in die Bewegung

    Ich sehe auf und erkenne das Licht

    Drüben auf der anderen Seite leuchtend

    Ich löse mich von meinen Wurzeln

    Und mache mich auf den Weg zu dir

  • Wie mir die Wiener U-Bahn bei Traumreflexion half

    Wie mir die Wiener U-Bahn bei Traumreflexion half

    Wer mich schon lange kennt, weiß, dass ich eine Begeisterung für Verkehrsmittel aller Art, insbesondere für die Bahn habe. Ebenso bei einigen bekannt ist mein Gespür für Spiritualität. Vielleicht etwas weniger bekannt ist mein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht, generell gesehen. Man lese und staune, manchmal finden auch völlig verschiedene Aspekte einen gemeinsamen Nenner. 

    Ich hatte im Frühjahr 2021 einen Traum, wo ich eine Frau in einer Wiener U-Bahn traf. Sie war jung, groß und hatte blonde Haare. Sie war sehr aufgeschlossen und wir kamen gleich ins Gespräch. Alles war hell und harmonisch, es hat sehr vertraut mit dieser Frau gewirkt.

    Und in deinen Augen nur Funken der Freude 
    Die Sehnsucht, die tiefen Wünsche so klar 
    Du liebst das Menschsein, so wie ich 

    Dann gab es einen Cut und diese klare, freundliche Stimmung wich einer diffusen, finsteren Situation. Wir waren in einem Stationsgebäude und die Frau wurde etwas hysterisch und rannte mir davon. 

    Nach einem Moment der Dunkelheit 
    Willst du nur noch weg von hier 
    Ist nichts mehr hier außer Hysterie 
    Was die Wiener U-Bahn nun mit den Chakren zu tun hat

    Im Zuge einer professionellen Traumdeutung wurde ich auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Linienfarben der U-Bahnhöfe, die ich genauestens beschreiben konnte, sowie der Chakrenfarben und deren Bedeutung hingewiesen. 

    Ich werde in weiterer Folge die für meine Erfahrung relevanten Chakren kurz beschreiben. Wenn du nähere Informationen brauchst, was Chakren sind und was sie bewirken, bitte die Suchmaschine deiner Wahl verwenden. 

    Wir haben also folgende Gegenüberstellung der Wiener U-Bahn mit den Chakren: 

    • U1 – rot – Wurzelchakra 
    • U2 – violett – Stirnchakra (Drittes Auge) 
    • U4 – grün – Herzchakra 
    Zurück zu den Wurzeln, getragen in Rot 
    Grün und Violett im Zweiklang 
    Im Fußball ginge das nicht mal zur Not 

    Ironisches, aber ernsthaftes Detail: Bereits im Zeitraum meiner ersten Ohrenoperationen 2009 hatte ich mit Zwangsstörungen zu kämpfen, wo ich unter anderem ständig die U-Bahn-Linien rauf und runter zählen musste. (Darüber und anderes plane ich einmal ausführlicher zu berichten.)

    Das Hauptthema des Wurzelchakras ist Sicherheit und Stabilität, es befindet sich zwischen Genitalien und Anus. Das Stirnchakra ist im Grunde genommen Sitz des Bewusstseins, des höheren Geistes und der inneren Sicht. Es wird auch Drittes Auge genannt, da es sich zwischen und leicht über den Augenbrauen befindet. Das Herzchakra verarbeitet die Erfahrungen von feinen Gefühlen und Empfindungen, die mit ihr zusammenhängen. Zu diesen Gefühlen gehören Liebe, Mitgefühl, Hingabe, Trauer, Schmerz und Dankbarkeit. 

    Wie ich, dank dieser Erkenntnisse eines Traumes, einen Prozess im Zuge eines Coachings bei einem Freund geöffnet habe

    Mein Thema, das ich dem Wurzelchakra entnehmen kann, ist der Weg von der Angst ins Vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass ich Stabilität in mir habe. Dass ich im “höheren Sinne” geführt bin. Dass ich mit allen Lebenssituationen, die eintreten, gut umgehen kann. Dass ich den Platz finde, wo ich aus voller Kraft wirken und andere Menschen inspirieren kann. Dass ich einer Partnerin begegnen werde. Und dass einfach alles noch besser werden darf.

    Im Herzchakra gab es viel Wut und Trauer zu transformieren. Um Platz zu machen für mehr Liebe und Selbstliebe. Damit ich weniger mit mir selbst schimpfe, wenn ich irgendeinen Blödsinn mache. Damit mein Herz nicht verschlossen und resignierend ist, sondern offen für neue Erfahrungen. 

    Was ich aus diesen Sessions mitgenommen habe

    Unter anderem die Auseinandersetzung damit, was nährt mich und was nicht. Wie kann mein Leben jederzeit nährend sein. Egal, was ich denke, tue, fühle. 

    Anfangs war diese Frage etwas überfordernd für mich. Ist ja auch nicht unbedingt zielführend, jede einzelne Aktion am Tag zu reflektieren. Ich habe erkannt, dass es vielmehr um Sensibilisierung geht. Eine effektivere Frage wäre also: Wie kann ich mir JETZT etwas Gutes tun? Es geht also darum, sich besondere Momente im Alltag zu schaffen bzw. wahrzunehmen. Wie z.B. das Eis 1x im Monat. (Es soll Menschen geben, die gefühlt täglich ein Eis essen, vor allem im Sommer, aber das ist weder gesund noch ist es dann irgendwie besonders.)  

    Die Bearbeitung des Stirnchakras wurde im Zuge des Coachings nicht mehr realisiert. 

    Ich hatte dann noch weitere Träume mit ähnlich gelagerten Themen und Handlungen. Wie sich dann später herausstellte, hatten all diese Träume eine doch sehr “voraussehende” Wirkung. Aber das ist eine andere Geschichte. 

    Auf einer menschenleeren Straße 

    Mein Sehvermögen ist nur diffus 

    Aber es reicht, um dich zu erkennen 

    Und hören kann ich dich ohnehin 


    Und ich frage mich, warst du wirklich 

    In diesem subtilen Bühnenbild 

    Zwar nicht die vom letzten Traum 

    Doch hoch höher hoch wie nie 


    Kommt mir in noch drei Träumen 

    Kommt mir einmal sogar zweimal 

    Beschert doppelte Verwechslung 


    Komm mir in noch einem Traum 

    Es ist der dritte, komm mir dreimal 

    Komm mir in heiliger Dreifaltigkeit 


    Drei Seelen in einem Körper 

    Sing mir etwas in einer Sprache 

    Die mir fremd und doch vertraut ist 


    Sieben Schwestern auf meinem Firmament 

    Drei Engeln in meinem Traum entfacht 

    Eine Vision aus dem Staub der Nacht 


  • Wendekreise – Traumfiktion, die 3.

    Wendekreise – Traumfiktion, die 3.

    Sollt ich sie nur nicht sehn, die Ungerechtigkeit 
    Seid nur fordernd zu mir, Sicherheitsabstand 
    Doch im Weg bin ich nicht, bei eurem Spiel zu zweit 
    Wer ist die Schönste im ganzen Land? 
     
    In eurem Dauerkuschelmodus seid ihr allein 
    Euer dezenter Angriff, gerichtet auf mein Sein 
    Immer mit einem Lächeln auf eurem Mund 
    Doch er sagt mir jeweils immer leider nein 
     
    Im Weg bin ich doch, alles im Liegen 
    Die Positionen bleiben streng verschwiegen 
    Was ist davon geblieben? 
    Bin ich einfach nur überblieben 
     
    Ein lästiger Störer in eurer definierten Umlaufbahn 
    Doch Landeerlaubnis kriege ich leider nicht 
    Dann flieg ich weiter meinen einsamen Wendekreis 
    Weiter, ohne Horizonte, bis ins weiße Licht 
     
    Meine Nacht-Sicht, erste Reihe fußfrei 
    Sieben Schwestern auf dem Firmament 
    Offenbaren die Neuordnung des Universums 
    Das Ende der Reise bleibt unbekannt 
     
    Wenn ihr mich fragtet, was der schönste Tod wäre 
    Ich würde sagen, Erstickung durch Selbstliebe 
    Doch ist der Mensch, das Rudeltier, dazu gemacht 
    Verhaftet zu sein in seiner Einzelhaft? 
     
    An einem feuchten Nebeltag 
    Als es nieselt aus dem Dunst 
    Kommt ihr zwei Arm in Arm 
    Unter einem Regenschirm 
     
    Den leeren Bahnhof vor euren Füßen 
    Kurz ist mir als wäre ich Teil eurer Philosophie 
    Wenn ihr mich fragtet, sie ist hoch wie nie 
    Auf der Brücke sehe ich euch verblassen 
  • Babický – Enden tut es immer in Prag (Traumfiktion, die 2.)

    Babický – Enden tut es immer in Prag (Traumfiktion, die 2.)

    Über die Dächer der Stadt 
    Sie scheinen so bunt wie nie 
    Die Flüsse führen heute viel Wasser 
    Doch tief sinkt man dort sowieso nie 
     
    Von allen Tagen, die noch kommen 
    Möge dieser unser schlimmster sein 
    Und wenn wir das Ende nahen sehn 
    Dann erleben wir es zusammen 
    
    I checked a flat for us – wie gefällt dir unsere Wohnung? 
    Von innen so nice und mit connection to downtown 
    Vintage, Retro – die Zeichen stehen auf Veränderung 
    Which period of the cycle – is it up or down? 
    Hier oben haben wir freie Sicht auf die Inszenierung 
    You ‘ve got to know the best places in town 
     
    Playing hide and seek – wir kennen das Spiel, hatten es schon 
    No chip controls, keine Ortung, leider kein Strom am Telefon 
    Our eyes are the only ones watching us 
    Dort, wo noch reine Luft ist – hatten wir, hatten wir alles schon 
     
    Der Nebel auf den Straßen versperrt die Sicht 
    Kein Durchblick - Klar sehen kann ich nur dich 
    Kafka, Havel – die Kunst der Freiheit in Vergewaltigung 
    Der Untergang kommt schleichend, sie sehn es nicht 
    Mauern durchtrennen jede Hoffnung 
    Einzelhaft bringt sie in Verzweiflung 
    
    Es kommt ein neuer Regenschauer 
    Geht nieder auf die Konturen der Stadt 
    So nah und doch so weit scheinst du mir
     
    Dein Blick und deine Gegenwart 
    Der Moment, wo du mich fragtest 
    War er real oder nur ein Traum? 
     
    Stockholm Regenschauer 
    Korneuburg Sonnenuntergang 
    Doch enden tut es immer in Prag 
    
    Jene schöne, blonde Dame 
    Zu schön um wahr zu sein 
    Ms. Babický aus Böhmen 

    Eine Fortsetzung dieses Verses findest du auf meiner Projektseite AuthentiCity.

  • Gehorche dem System – Traumfiktion, die 1.

    Gehorche dem System – Traumfiktion, die 1.

    Verzweifelt steh ich mit ihm da 
    Und ich halte ihn ganz nah 
    Seine Hände zementiert auf seinem Schoß 
    Frage mich, was sag ich jetzt bloß? 
    
    Er sagt zu mir: Immer höher, immer weiter, immer schneller müssen wir gehen 
    Gehorche dem System! 
    Jetzt wird es zum Problem 
    Mind Control schlägt an bei meinem Sohn – wie soll das noch weitergehen?
    Glaube alles, was wir sagen 
    Und stelle keine Fragen 
    
    Am Bahnsteig ist es finster und kalt 
    Hoffentlich kommt der Zug schon bald 
    Die Schatten der Frauen, die hier stehen 
    Einer gehört der Frau meines Lebens 
    
    Ich sage zu ihr: Siehst du, sie fangen so früh schon damit an 
    Sie sind nicht von dieser Welt 
    Der Schmerz und dieses Geld 
    Erkläre ich ihm, doch er weint und zwickt mich in die Hand 
    
    Im Zwiegespräch mit Verzweiflung 
    Aber niemals ohne Hoffnung 
    
    Du sollst deine Kinder lieben 
    Ihnen nicht den Hals verdreh 'n 
    Perspektiven kommen wieder 
    Sie werden immer zu dir aufsehen 
    
    Kein Ende der Qual 
    Zahlen wir den Preis 
    Haben wir eine Wahl 
    Dann schließt sich der Kreis 
  • Immer noch Blogger, jetzt auch Covidiot

    Immer noch Blogger, jetzt auch Covidiot

    Willkommen am Schlachtfeld. Willkommen in der Show. Es ist ein Kampf und ich nehme ihn so brutal wie noch nie wahr. “Soziale Netzwerke” in der virtuellen Welt und “Soziale Distanzierung” in der realen Welt.  

    Was haben sie gemeinsam? Nun, jede Menge, würde ich sagen. Etwa, dass sie gar nicht sozial sind, wie tituliert. Zu den Netzwerken möchte ich erwähnen, natürlich dienen sie auch dazu, uns zu verbinden, insbesondere zu geografisch weiter entfernten Kontakten. Andererseits distanziert sie uns auch voneinander in unserer Alltagskommunikation, die ja zusehends zum Teil deutlich auf unsere digitalen Geräte verlegt worden ist. Darunter leidet das Kommunikationsverhalten mit unseren Mitmenschen und auch mit uns selbst. Das ist Zuckerberg & Co sicherlich bewusst. 

    Soziale Distanzierung

    Ganz bewusst von der Politik herbeigeführt wurden auch diverse Maßnahmen zur “Bekämpfung des Coronavirus”, wie es immer so schön heißt. Wir müssen Masken tragen und einen Sicherheitsabstand zu unseren Mitmenschen halten, um uns gegenseitig zu schützen, wie es immer so schön heißt. Viele Menschen befolgen diese Regeln streng in der Überzeugung, das Richtige zu tun und verurteilen, teilweise auch beschimpfen jene, die dies nicht tun.  

    Ich will nicht sagen, dass man vor allem am Anfang, als die Pandemie ausgerufen wurde, gar nichts hätte machen sollen. Und natürlich sollte man vulnerable Menschen schützen. Es geht mir hier auch nicht um einen pseudo-wissenschaftlichen Diskurs über dieses eigentümliche Coronavirus. Es handelt sich hier, wie immer auf diesem Blog, um meine persönliche Wahrnehmung über bestimmte Erlebnisse und Ereignisse, meine Meinung ist angreifbar und nicht makellos.  

    Ich glaube jedoch, dass diese Maßnahmen und auch die oft hitzigen Diskussionen darüber unsere Gesellschaft weiter spalten und unser Sozialverhalten erheblich beeinflussen wird. Körperliche Nähe, und sei es nur ein Begrüßungsritual, wird uns abtrainiert. Am meisten tun mir die Kinder leid, die in dieser empfindlichen Lebensphase des Heranwachsens ordentlich geprägt werden.    

    Einige Menschen werden das herunterspielen und als Unsinn bezeichnen. Das sind dann wohl auch jene, die jetzt auf die baldige Impfung als heilsbringende Erlösung warten. Danach wird alles wieder besser sein. Nun, was ich in dieser Debatte irgendwie total vermisse: Warum sagt uns kein Politiker, keine Ärztin usw., wie wir uns selbst unterstützen können, damit wir gesund bleiben? Dass wir diverse Vitamine nehmen, uns viel draußen bewegen, uns um unser Immunsystem und unser Wohlbefinden kümmern sollen? Und dass, sofern wir gesund sind, keinesfalls soziale Kontakte vernachlässigen sollen? Warum geht es immer nur um Masken, Abstand und Impfungen?  

    Wer profitiert?

    Vielleicht erweist sich folgende Frage als treffend: Wer profitiert von den Maßnahmen, von der geplanten Impfung? Ich glaube nicht, dass es hier um die Bevölkerung geht. (Kleiner, vorsichtiger Tipp: Die Reichen werden immer reicher, das lässt sich sicherlich recherchieren.) 

    Eine chinesische Forscherin hat Dokumente vorgelegt, die belegen sollen, dass das Virus aus einem Labor kommt. Nachdem in allen Medien darüber berichtet wurde, wird das wohl mehr als eine neue “Verschwörungstheorie” sein. Ich bin gespannt, ob die breite Öffentlichkeit die Hintergründe dieser Plan…*husthust* Pandemie jemals erfahren wird. 

    Verschwörungen und Fake News

    Diejenigen, die aufstehen und eine Meinung vertreten, die nicht dem Panik-Tenor entsprechen, werden zumeist ins Lächerliche gezogen und als Verschwörungstheoretiker, Aluhutträgerinnen usw. dargestellt. Die absurdeste Bezeichnung ist jedoch der “Corona-Leugner”. Da fällt mir sofort der schaurige Vergleich mit Holocaust-Leugnern ein. Mir ist noch kaum jemand untergekommen, der oder die sagt, dass es das Virus gar nicht gäbe. Nur leider werden hier viele kritische Menschen völlig falsch als leugnend und noch dazu als rechtsradikal abgestempelt.   

    Vor ein paar Jahren hat Donald Trump den Begriff “Fake News” in Bezug auf die Massenmedien formuliert und wurde dafür ausgelacht. Jetzt verwenden sie (in Form von “Faktencheckern”!) und auch politische Akteure genau diesen Begriff, um im Internet sowie auf Medienportalen Zensur und Herabwürdigung von kritischen Privatpersonen und –initiativen, aber auch unabhängigen Experten und -innen zu betreiben. Komisch, wie schnell sich Narrative verändern… (dies soll übrigens kein politisches Statement pro Trump sein…Trump? Wer ist das? Ich kenn nur Donald Duck :D) 

    ————————— 

    Für mich bedeutet über den Tellerrand zu schauen, für sich selbst zu prüfen, gibt es wirklich nur die eine Wahrheit, die wir meinen zu kennen. Ich denke, wenn alles Geld dieser Welt gerecht verteilt wäre, dann gäbe es kaum noch Hunger und Leid. Warum ist das nicht so? Ist es denn wirklich so schwer? Ich hab genauso mehr Fragen als Antworten. Für mich ergibt sich aber ein immer klareres Bild über diejenigen, die die Fäden in der Hand haben. Und ja, ich bin davon überzeugt, dass wir hier richtig verarscht werden. Und da geht’s um viel mehr als nur um Masken. Der Luxus, in dem wir leben, ist nichts anderes als ein Köder. Denke an China heute. Orwells “1984” hab ich schon vor Jahren gelesen. Jetzt vor kurzem hat mir ein guter Freund Huxleys “Schöne neue Welt” geschenkt. Schein und Sein ist nicht immer dasselbe. 

    Euer Spinner, Verschwörungstheoretiker, Covidiot 

    (könnt ihr gerne noch ergänzen) 

    Mathias 

  • Farben

    Farben

    Diesen Text habe ich vor drei Jahren (2017) geschrieben. Irgendwie hat er es bis jetzt nicht auf den Blog geschafft. Beim Durchwühlen meines persönlichen Textarchives bin ich draufgekommen, dass jetzt möglicherweise der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihn zu veröffentlichen.

    Wir reden alle von demselben 
    Und trotzdem spricht jede*r anders 
    Es sind nur verschiedene Facetten 
    Die sich vor demselben Weg vereinen 
     
    Jede*r auf ihre Art und Weise 
    Trägt ihren Teil zum großen Ganzen bei 
    Das Schiff wird von vielen Völkern bewohnt 
    Und in eine gemeinsame Richtung gelenkt 
     
    Hot and cold 
    Rock and roll 
    Black and white 
    Shame and pride 
     
    Ich sehe dich nun etwas klarer 
    Da wo du deine Maske ablegst 
    Kommen deine wahren Farben 
    Immer stärker zum Vorschein 
     
    Da wo ich dich hüllenlos sehe 
    Verliere ich die Angst vor meinem Untergang  
    und die Begierde nach deiner Anmut 
    Ich sehe die Verbundenheit in allem, das existiert 
     
    Pureness and blindness 
    Fullness and emptiness 
    Pride and shame 
    It’s all the same 
  • Ich glaube an das Nicht-Selbst. Über Leben und Tod

    Ich glaube an das Nicht-Selbst. Über Leben und Tod

    Eine Änderung des Profilbildes der privaten Facebook-Seite des Textverfassers (also meine Wenigkeit) zeigt ebendiesen auf dem buddhistischen Stupa in Wien-Freudenau, versehen mit der Beschreibung “Faith in my non-self“, auf Deutsch “Der Glaube an mein Nicht-Selbst”. 

    Im Buddhismus wird von anatta, der Nicht-Existenz des Selbst, gesprochen. Also der Vergänglichkeit aller physischen Formen. Nichts von alldem bleibt von Dauer.  

    Dazu muss noch erwähnt werden, dass im Buddhismus auch nicht von der Existenz einer Seele gesprochen wird, im Gegensatz zum Hinduismus. 

    Wann immer ich jemanden versucht habe, diese Betrachtung des Nicht-Selbst zu erklären, wurde mir entgegnet, dass in uns trotzdem “etwas sein” muss, denn sonst würden wir ja gar nicht existieren. 

    Doch dann sah ich ein Video von Zen-Meister und “Plum Village”-Gründer Thích Nhat Hanh, wo unter anderem dieses Thema (gemeinsam mit dem ebenfalls bekannten und mittlerweile verstorbenen Ram Dass) behandelt wurde. Er verwendete dafür das Beispiel einer Blume. Diese wächst und gedeiht durch Sonne, Wasser, Bestäubung usw. Er nannte diese Anteile frei übersetzt “Nicht-Blume-Bestandteile“.  

    So ist es auch mit dem Menschen. Wir bestehen zu 70% aus Wasser. Wir tragen viele verschiedene Organe, Knochen, Körperflüssigkeiten etc. in uns. Also alles “Nicht-Mensch-Bestandteile“. Erst alle Puzzles zusammen machen uns zu denen, die wir sind. Natürlich macht uns das zu einem Wunder. Wie auch jede andere Existenz eines ist. Und doch nehmen wir uns selbst oft so wichtig. Haften uns an kreierten Etiketten, wie wir oder andere sein sollen bzw. etwas zu sein hat. Dabei sind wir nur ein Staubkorn in diesem Universum. Eben ein Bestandteil von etwas Größerem. 

    Leben und Tod

    Die Lehre des Nicht-Selbst hat mir definitiv auch dabei geholfen, besser mit der Realisierung unserer Existenz und unserer Vergänglichkeit umzugehen. Leben und Tod. Mein ganzes Leben schon habe ich manchmal so Momente, wo ich die Existenz von Allem einfach nicht wahrhaben kann. Am ehesten passiert mir das, wenn ich alleine bin. Als ich jünger war, bekam ich dabei fast schon Panikattacken, musste mich beruhigen, bewusst atmen und versuchen, an etwas anderes zu denken. Anders ging es dann auch gar nicht mehr.  

    Durch die buddhistische Lehre habe ich in diesen essentiellen Aspekten unserer Existenz deutlich mehr Entspannung gefunden. Ein Sprichwort besagt, “so wie die Dinge sind, sind sie schon vollendet.”  

    Das Leben kommt und geht. Daraus erübrigt sich auch die lineare Vorstellung von Zeit. Denn dadurch, dass die Dinge bereits vollendet sind, haben sie auch keinen Anfang und kein Ende. Deswegen fürchte ich mich nicht vor dem Tod. Und auch nicht vor dem Leben und allem, was dazwischen liegt. Das bekomme ich auch noch hin. 

    Wir Menschen sind nur ein kleiner Bestandteil in diesem Universum, welches nichts anderes als der Zustand von Bewusstsein ist. All das, was uns physisch und psychisch ausmacht, ist nicht Teil unseres “Selbst”, sondern des “Bewusstseins”. Damit meine ich nicht einen Zustand, den man irgendwie “erreichen” muss, sondern etwas, das ständig da ist. In allem, was existiert. Oder wir glauben, dass es existiert. 

    Doch ich bin davon überzeugt, wir können aufgrund unserer Fähigkeiten und Intelligenz noch viel mehr zu diesem Bewusstsein beitragen, als wir glauben. Leider sind die meisten von uns (mich natürlich eingeschlossen) zu sehr verhaftet in unserem Denken und Prägungen aus früheren Tagen und auch aus früheren Leben. 

    Was kann uns unterstützen auf dem Weg zu einem Leben in höherem Bewusstsein? 

    Schreibe mir gerne Deinen Ansatz als Kommentar! 🙂

  • So wie es war. Neulich in der Bahn

    So wie es war. Neulich in der Bahn

    So wie es war. 

    Neulich in der Bahn. 

    Hier trifft man sich öfters. 

    Ich sah erst, dass er links gegenüber von mir saß, als ich mich fürs Aussteigen vorbereiten wollte. In der einen Hand sein Bier, neben ihm abgelegt sein Rucksack.

    ”Ah, servas.” 

    “ Wie geht’s in da Orbeit?” 

    Wienerisch kann man nicht als App runterladen. 

    “Ja, eh gut. Und bei dir?” 

    “ Ned so guat. Heit hob i 3 Zeitungen verkauft.” 

    Wohlstand kann man auch nicht als App runterladen. 

    “ Des is ned vü. Naja bei dem Wetter…” 

    “Oasch Weda heit. Wüst ane?” 

    Während er seinen Rucksack öffnet, krame ich mein Geldbörsl hervor und finde erst mal nur Schotter. 

    “Zwa-fuffzig warats.” 

    Ich gebe ihm fünf. 

    “Kriegst wos retour?” 

    “Na, loss steckn.” 

    “Wohnst du no bei die Ötern?” 

    “Na, I wohn scho ala.” 

    “ Host a schene Wohnung?” 

    “Mhm.” 

    “Wie groß?“ 

    “Groß genug für mich.” 

    “Wos zoist?” 

    “xxx.” (Eigentlich hab ich irgendwas gesagt. Ein bisschen Understatement halt.) 

    “Kriegst du wos zruck?” 

    “Na, loss steckn.” 

    “Oasch Weda heit.” 

    “Jo, heit is schiach.” 

    “Wos oabeitst du?” 

    “…” 

    “Wos mochst jetzt no? Kochst wos?” 

    “Jo, I wer ma jetzt no wos mochn.” 

    “I hob ma gestern Spare Ribs kauft.” 

    “Wo hostn de kauft?” 

     “Beim Billa. Kriegst du wos zruck?” 

    “Na, loss steckn.” 

    Ich verabschiedete mich, da der Zug in die Station einfuhr und ging Richtung Tür. 

    Er wünschte mir noch einen schönen Tag. 

    Normalerweise geb ich selten was her. Ich kann ja nicht allen helfen und es gibt auch viele Betrüger, sage ich mir oft. Aber diesmal hatte ich dieses naive, aber unzerstörbare Gefühl, als hätte ich gerade die Welt verändert.