Schlagwort: Universum

  • Wendekreise – Traumfiktion, die 3.

    Wendekreise – Traumfiktion, die 3.

    Sollt ich sie nur nicht sehn, die Ungerechtigkeit 
    Seid nur fordernd zu mir, Sicherheitsabstand 
    Doch im Weg bin ich nicht, bei eurem Spiel zu zweit 
    Wer ist die Schönste im ganzen Land? 
     
    In eurem Dauerkuschelmodus seid ihr allein 
    Euer dezenter Angriff, gerichtet auf mein Sein 
    Immer mit einem Lächeln auf eurem Mund 
    Doch er sagt mir jeweils immer leider nein 
     
    Im Weg bin ich doch, alles im Liegen 
    Die Positionen bleiben streng verschwiegen 
    Was ist davon geblieben? 
    Bin ich einfach nur überblieben 
     
    Ein lästiger Störer in eurer definierten Umlaufbahn 
    Doch Landeerlaubnis kriege ich leider nicht 
    Dann flieg ich weiter meinen einsamen Wendekreis 
    Weiter, ohne Horizonte, bis ins weiße Licht 
     
    Meine Nacht-Sicht, erste Reihe fußfrei 
    Sieben Schwestern auf dem Firmament 
    Offenbaren die Neuordnung des Universums 
    Das Ende der Reise bleibt unbekannt 
     
    Wenn ihr mich fragtet, was der schönste Tod wäre 
    Ich würde sagen, Erstickung durch Selbstliebe 
    Doch ist der Mensch, das Rudeltier, dazu gemacht 
    Verhaftet zu sein in seiner Einzelhaft? 
     
    An einem feuchten Nebeltag 
    Als es nieselt aus dem Dunst 
    Kommt ihr zwei Arm in Arm 
    Unter einem Regenschirm 
     
    Den leeren Bahnhof vor euren Füßen 
    Kurz ist mir als wäre ich Teil eurer Philosophie 
    Wenn ihr mich fragtet, sie ist hoch wie nie 
    Auf der Brücke sehe ich euch verblassen 
  • Ich glaube an das Nicht-Selbst. Über Leben und Tod

    Ich glaube an das Nicht-Selbst. Über Leben und Tod

    Eine Änderung des Profilbildes der privaten Facebook-Seite des Textverfassers (also meine Wenigkeit) zeigt ebendiesen auf dem buddhistischen Stupa in Wien-Freudenau, versehen mit der Beschreibung “Faith in my non-self“, auf Deutsch “Der Glaube an mein Nicht-Selbst”. 

    Im Buddhismus wird von anatta, der Nicht-Existenz des Selbst, gesprochen. Also der Vergänglichkeit aller physischen Formen. Nichts von alldem bleibt von Dauer.  

    Dazu muss noch erwähnt werden, dass im Buddhismus auch nicht von der Existenz einer Seele gesprochen wird, im Gegensatz zum Hinduismus. 

    Wann immer ich jemanden versucht habe, diese Betrachtung des Nicht-Selbst zu erklären, wurde mir entgegnet, dass in uns trotzdem “etwas sein” muss, denn sonst würden wir ja gar nicht existieren. 

    Doch dann sah ich ein Video von Zen-Meister und “Plum Village”-Gründer Thích Nhat Hanh, wo unter anderem dieses Thema (gemeinsam mit dem ebenfalls bekannten und mittlerweile verstorbenen Ram Dass) behandelt wurde. Er verwendete dafür das Beispiel einer Blume. Diese wächst und gedeiht durch Sonne, Wasser, Bestäubung usw. Er nannte diese Anteile frei übersetzt “Nicht-Blume-Bestandteile“.  

    So ist es auch mit dem Menschen. Wir bestehen zu 70% aus Wasser. Wir tragen viele verschiedene Organe, Knochen, Körperflüssigkeiten etc. in uns. Also alles “Nicht-Mensch-Bestandteile“. Erst alle Puzzles zusammen machen uns zu denen, die wir sind. Natürlich macht uns das zu einem Wunder. Wie auch jede andere Existenz eines ist. Und doch nehmen wir uns selbst oft so wichtig. Haften uns an kreierten Etiketten, wie wir oder andere sein sollen bzw. etwas zu sein hat. Dabei sind wir nur ein Staubkorn in diesem Universum. Eben ein Bestandteil von etwas Größerem. 

    Leben und Tod

    Die Lehre des Nicht-Selbst hat mir definitiv auch dabei geholfen, besser mit der Realisierung unserer Existenz und unserer Vergänglichkeit umzugehen. Leben und Tod. Mein ganzes Leben schon habe ich manchmal so Momente, wo ich die Existenz von Allem einfach nicht wahrhaben kann. Am ehesten passiert mir das, wenn ich alleine bin. Als ich jünger war, bekam ich dabei fast schon Panikattacken, musste mich beruhigen, bewusst atmen und versuchen, an etwas anderes zu denken. Anders ging es dann auch gar nicht mehr.  

    Durch die buddhistische Lehre habe ich in diesen essentiellen Aspekten unserer Existenz deutlich mehr Entspannung gefunden. Ein Sprichwort besagt, “so wie die Dinge sind, sind sie schon vollendet.”  

    Das Leben kommt und geht. Daraus erübrigt sich auch die lineare Vorstellung von Zeit. Denn dadurch, dass die Dinge bereits vollendet sind, haben sie auch keinen Anfang und kein Ende. Deswegen fürchte ich mich nicht vor dem Tod. Und auch nicht vor dem Leben und allem, was dazwischen liegt. Das bekomme ich auch noch hin. 

    Wir Menschen sind nur ein kleiner Bestandteil in diesem Universum, welches nichts anderes als der Zustand von Bewusstsein ist. All das, was uns physisch und psychisch ausmacht, ist nicht Teil unseres “Selbst”, sondern des “Bewusstseins”. Damit meine ich nicht einen Zustand, den man irgendwie “erreichen” muss, sondern etwas, das ständig da ist. In allem, was existiert. Oder wir glauben, dass es existiert. 

    Doch ich bin davon überzeugt, wir können aufgrund unserer Fähigkeiten und Intelligenz noch viel mehr zu diesem Bewusstsein beitragen, als wir glauben. Leider sind die meisten von uns (mich natürlich eingeschlossen) zu sehr verhaftet in unserem Denken und Prägungen aus früheren Tagen und auch aus früheren Leben. 

    Was kann uns unterstützen auf dem Weg zu einem Leben in höherem Bewusstsein? 

    Schreibe mir gerne Deinen Ansatz als Kommentar! 🙂